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Mit Herz und Hand

Kritik von Bernd Cierpiol

Es gibt Filme, die schaut man sich an und vergißt sie wieder, egal, ob sie gut oder schlecht waren, und es gibt Filme, die schaut man sich an und wenn man aus dem Kino herauskommt, hat sich die Welt ein kleines bißchen verändert. Man denkt an die Bilder zurück, die man gerade gesehen hat und an die Sätze, die gesprochen wurden und wie die Brandung des Meeres nachhallen. Nicht weil sie so gewichtig, sondern weil sie so einfach sind. „Mit Herz und Hand“ ist solch ein Film.

Erzählt wird die Geschichte des alten Kauzes Burt Munro (Anthony Jopkins) aus Invercargill Neuseeland, am Ende der 60er Jahre, der an seinem alten Motorrad, einer 1929er Indian, ständig herumbastelt, um das schnellste Motorrad zu basteln, das die Welt gesehen hat. Der Platz für die Messung solcher Rekorde ist der große Salzsee in Utah/USA, das Mekka der Speed-Freaks und wie Munro sagen würde: „Heiliger Boden“. Doch irgendwie hat es Burt bisher nicht aus Invercargill heraus geschafft, bis ihm eines Tages eine Ärztin eine schwere Herzkrankheit diagnostiziert. Also verpfändet er notgedrungen sein Haus, trägt dem Nachbarsjungen auf für ihn an den Zitronenbaum zu pinkeln, und mach sich auf den Weg.

Dabei erlebt er allerhand kleiner Begebenheiten mit recht skurrilen Zeitgenossen, bis er es nach diesen zahlreichen Abenteuern endlich nach Bonneville in die Salzwüste schafft. Anthony Hopkins (z.B. zu sehen gewesen als Hannibal Lecktor in das Schweigen der Lämmer) spielt seinen Part des Burt so hervorragend und unprätentiös, daß man fast meinen könnte, er wäre ein unbekannter Provinzschauspieler.

Obwohl es um etwas vergleichsweise Spektakuläres geht, einen Geschwindigkeitsrekord für Motorräder zu brechen, kommt dieses Road Movie fast völlig ohne spektakuläre Szenen aus. Der Film setzt auf Typen, Dialoge, seine Geschichte und dem Stoff, der aus einem Traum Wirklichkeit werden läßt und ohne den „ein Mensch einfach auch nur Gemüse sein kann“. Es geht also nicht wirklich um das Motorradfahren, es geht um eine Lebensphilosophie.

Regisseur Roger Donaldson („Species“, „Dantes Peak“) muß diesen Film schon am Anfang seiner Karriere als Filmemacher in den 70er Jahren im Hinterkopf gehabt haben, denn damals drehte er schon einen TV-Dokumentarfilm über diese wahre Geschichte von Burt Munro. So war die Realisation dieses Films auch sein persönlicher Traum.

Fazit: „Mit Herz und Hand“ gehört mit Sicherheit zu den besten Filmen, die dieses Jahr in die Kinos gekommen sind, und kommt bei mir ganz sicher in das Regal der uneingeschränkt sehenswerten Produktionen und zählt zu den großartigsten seiner Art überhaupt. Unbedingt im Kino anschauen.

Regie: Roger Donaldson
Buch: Roger Donaldson
Darsteller: Anthony Hopkins (Burt Munro), Diane Ladd (Ada), Paul Rodriguez (Fernando), Bruce Greenwood (Jerry), Christopher Lawford (Jim Moffat), Aaron Murphy, Annie Whittle, Chris Bruno, Carlos La Camara, Jessica Cauffiel, Patrick Flueger, Walt Goggins, Gavin Grazer, William Lucking, Eric Pierpoint, Laurel Moglen, Chris Williams u. a.
Länge: 127 Min.
FSK: ab 0 Jahre

Diese Kritik ist die Meinung von Bernd Cierpiol.

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