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Couchgeflüster

Kritik von Jürgen Dick

In New York angesiedelte Komödien, in denen die Hauptdarsteller allesamt Klienten selbstwertgestörter Psychotherapeuten spielen - da denkt man natürlich an die zahllosen Woody-Allen’schen Filmcharaktere, deren Beziehungsprobleme untrennbar verknüpft sind mit den tiefschürfenden Fragen, welche das moderne Stadtbewohnerdasein aufzuwerfen pflegt.

Wenn nun aus einem Film wie dem „Stadtneurotiker“ die schwermütige Ironie entfernt wird, dann könnte zum Beispiel ein Werk wie „Couchgeflüster“ herauskommen.

„Couchgeflüster“ ist eine nette, leichtgängige Komödie, mit allen erfolgversprechenden Zutaten: Ein bißchen von der guten alten „Reife-Frau-und-Junger-Lover“- Story, personell gewürzt mit einem schrulligen Schwiegermuttertyp in der verschärften Version, nämlich als Therapeutin der Liebhaberin ihres eigenen Sohnes. Dazu noch ein bisschen jüdisch-intellektuell geprägtes Milieu, was wiederum die Assoziation zu manchen Woody-Allen-Filmen begünstigt. Ein guter Mix.

Meryl Streep in der Rolle der fachlich miserabel arbeitenden Therapeutin Lisa, und vor allem Uma Thurman als ihre Klientin Rafi sind in dem Film schon aufgrund ihrer schauspielerischen Präsenz sehenswert. David, den Geliebten und Sohn, den Mann mithin zwischen diesen beiden Frauen, gibt der hierzulande noch ziemlich unbekannte Bryan Greenberg. Dies durchaus mit dem Zeug zum Teenie-Schwarm.

Die frisch geschiedene, superattraktiv-laszive Großstädterin Rafi ist wohl zu selbständig, zu kreativ und einfach zu schön, als dass ein Mann dauerhaft an die Seite eines solchen Engels passen könnte. Es muss mindestens ein unverbrauchter, unverdorbener, naiver 23-Jähriger kommen, der die 37-Jährige aus allen Reserven zu locken vermag.

Und die schöne Rafi gibt über ihre dadurch ausgelöste seelisch-sexuelle Erweckung brühwarme und detailgenaue Berichte ab: natürlich an ihre Therapeutin. Und die ist, wir erinnern uns, die Mutter von David. Köstlich die Phasen, in denen der Mutter zu schwanen beginnt, wer der tolle Lover ist, dessen Qualitäten ihr hier so völlig unerwartet serviert werden, von der Couch gegenüber.

So kommt es zu wundervoll komischen Szenen, bis sich am Ende für alle Beteiligte ihr dann doch sehr konventionelles Schicksal erfüllt. Das Ende offenbart uns keine Überraschungen, jedem ist sein Weg vorbestimmt, wie in den populären Holllywood-Streifen üblich. Da endlich wird man als Zuschauer gewahr, doch nur einer der üblichen, leicht gestrickten Komödien beigewohnt zu haben. Für weitergehende, die Tiefe der interessanten Beziehungskonstellationen auslotende Überraschungen wäre durchaus Platz gewesen, und es waren auch die richtigen Schauspieler dafür versammelt.

Aber womöglich wäre „Couchgeflüster“ dann ja auch keine Komödie mehr geworden. Was wiederum auch irgendwie schade gewesen wäre.

FAZIT: Gelungene Komödie mit Esprit, die Spass macht. Und: Freuen Sie sich auf die Totalen der Hauptdarsteller.

Diese Kritik ist die Meinung von Jürgen Dick.
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