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Kino - dafür werden Filme gemacht

The Bicentennial Man

02.01.2000 / Clearview Cinemas (Parsippany, New Jersey)

Bundesstart: 09.03.2000

Kritik von Henning Schueler

- Filmposter -
So ein Mist aber auch, nach einer Autopanne mitten in der tiefsten Provinz in New Jersey gestrandet. Na dann, frohes neues Jahr. Glücklicherweise hat dieses Nest ein Multiplex in walking distance, so daß der Tag doch noch gerettet ist. Wir haben natürlich die Chance genutzt, uns den neuen SF mit Robin Williams anzusehen. Als treuer Isaac Asimov-Leser kenne ich natürlich die Kurzgeschichte "Der Zweihundertjährige" auf der der Film basiert und war schon dementsprechend gespannt, ob er der Vorlage entsprechend gerecht wird. Als unvorbereiteter Zuschauer hätte man anhand des Trailers mit flachen Witzen eine Komödie vermuten können, aber mir war schon klar, dass die ganze Sache mehr in Richtung Drama abläuft.

Zum Inhalt ...

Robin Williams spielt den intelligenten aber anfangs etwas unbeholfenen Roboter Andrew Martin, der in nicht allzuferner Zukunft als Haushaltshilfe angeschafft wird. Trotz anfänglicher Querelen wächst er den Martins bald ans Herz, beginnt sich nach Freiheit zu sehnen und entdeckt seine Kreativität beim Schnitzen von Spielzeugen. Über den Zeitraum von 200 Jahren sieht er Generationen von Martins altern und sterben, ständig danach strebend, sein Schicksal zu erfüllen, sein Potential auszuschöpfen und als menschliches Wesen anerkannt zu werden.

Hmm ...

- Tischsitten -
Trotz einiger Schwächen hat mit der Film wirklich gut gefallen. Neben einer Menge 'eye candy' (z.B. das New York der Zukunft) wird man 2 1/2 Stunden exzellent unterhalten. Vielleicht etwas zu lang, aber für eine Handlung, die sich ueber 2 Jahrhunderte erstreckt, muss man sich halt etwas Zeit nehmen. Viel zu kurz kam meiner Meinung nach die Charakterzeichnung der einzelnen Personen, kaum sind sie eingeführt, verschwinden sie ziemlich schnell wieder von der Bildfläche. Zu allem Überfluss haben die Drehbuchautoren noch eine ziemlich peinliche und überflüssige Lovestory mit einbauen müssen, da sie offenbar auf dem Standpunkt stehen daß ein erfülltes Leben unbedingt Liebe enthalten muss. Aber das ist auch schon so ziemlich alles was es zu bemängeln gibt.

- neuer Kopf
Die Grundstimmung ist sehr emotional gehalten, es wird zwar immer wieder versucht, dies durch Witze etc. etwas aufzulockern, was aber nur teilweise gelingt.Vor allem die Darstellung des Alltagslebens in der Zukunft und das Make-up ist gut gelungen. Die Performances der Schauspieler, allen voran Sam Neill, Oliver Platt und Embeth Davidtz, sind von allererster Güte. Genau so habe ich mir Sir und Madam im Buch immer vorgestellt.

- mit Kind -
Ansonsten wirft der Film essentielle Fragen auf. Mensch oder Maschine? Was eigentlich genau macht das Menschsein aus? An welchem Punkt ist Andrew genau menschlich geworden? War er es vielleicht von Anfang an?

Insgesamt ist Bicentennial Man ordentliche Unterhaltung, kein Jahrhundertfilm aber das will er im Grunde auch gar nicht sein. Solange man sich an jeder Menge Herzschmerz nicht stört, kann man mit diesem Film nicht viel verkehrt machen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten

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