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29.12.2009

Real D vs. Dolby 3D

Gestern habe ich mir zum zweiten Mal “Avatar” angesehen. Beide Male in der dreidimensionalen Variante. Allerdings in zwei unterschiedlichen Projektionsarten. Beim ersten Mal habe ich den Film im UCI Bad Oeynhausen in “Real D” angesehen. Wie bei allen 3D-Vorstellungen, die ich bisher im UCI gesehen habe, dauerte es knapp 20 Minuten bis sich der Effekt der Tiefe bei mir einwandfrei einstellte. Bis dahin habe ich z.B. bei Texteinblendungen, die scheinbar vor der Leinwand schweben, Schatten oder Doppelbilder. Das stört schon nachhaltig und vermieste mir bisher immer die ersten Minuten. Danach ist das Aha-Erlebnis zwar da, aber nicht so gewaltig, wie man sich das immer vorstellt.

Und bei der langen Laufzeit von “Avatar” kommt noch der Gewöhnungseffekt hinzu. Ich freue mich ja auch kein Loch in den Bauch, wenn ich in einer Kneipe ein GesprĂ€ch mit meinem GegenĂŒber fĂŒhre und feststelle, dass ich die Bedienung hinter meinem GesprĂ€chspartner sehe. Ähnlich ist das auch im Film. Es ist eben normal, dass man dreidimensional guckt. UnglĂŒcklicherweise zeigte das UCI den Film auch noch mit Pause, so dass man auch noch aus der Handlung gerissen wurde. Das Bild selbst ist in Ordnung, scharf und detailreich, aber auch ein bisschen blass. Die benötigte Brille trĂ€gt sich wie eine normale Sonnenbrille und stört nach einiger Zeit nicht mehr.

Es ergab sich, dass ich den Film noch einmal gucken wollte – im gleichen Kino ist das natĂŒrlich langweilig und 3D sollte es schon sein. Und da ist die nĂ€chste Leinwand in Rinteln in den Weserlichtspielen. Dort wird zur Projektion das Dolby 3D Verfahren verwendet. Hierzu muß der Zuschauer ebenfalls eine Brille aufsetzen, die allerdings etwas grĂ¶ĂŸer und schwerer ausfĂ€llt. Im Gegensatz zum UCI-Modell handelt es sich hier auch nicht um Einwegware, so dass wir uns vom Kinobetreiber vor der Vorstellung ordentlich einnorden lassen mussten, wie wir mit der Brille zu verfahren hatten. Das mag angesichts einiger Zuschauer vielleicht berechtigt sein, wirkte auf mich aber wie ein prĂ€ventiver Anschiss und alles andere als einladend. Sei’s drum, andererseits mag ich auch nicht, wenn irgendwelche Honks mit der Einrichtung rum asen.

Als der Film begann, war ich recht erstaunt. Von der ersten Sekunde an ein perfektes dreidimensionales Bild. Ich hatte keinerlei Doppelbilder, Schatten oder Schlieren und war sofort mittendrin. Klasse. Auch ist das Dolby 3D Bild irgendwie heller, kontrastreicher und bunter. Da machte mir das Gucken tatsĂ€chlich wesentlich mehr Spaß. Vielleicht aber auch, weil ich die Handlung schon kannte und mich dadurch noch mehr auf die ganzen Details konzentriert habe. Überhaupt kein Problem war die lange Laufzeit von 161 Minuten, zu keiner Zeit hatte ich Kopfschmerzen oder sonst Probleme mit den Augen. Wohl aber mit der Nase und den Ohren! Denn die Brille ist nicht nur grĂ¶ĂŸer, sie ist auch schwerer und – aus welchen GrĂŒnden auch immer – scharfkantiger. Der Tragekomfort ist schlechter als bei den leichten Real D Brillen.

Beide System haben ihre Vorteile, dort wo es drauf ankommt – beim Bild – macht aber “Dolby 3D” deutlich Punkte gut und gefĂ€llt mir wesentlich besser als die “Real D” Variante. Leider ist Rinteln 20 Autobahnminuten und das UCI hier 10 Fußminuten entfernt. Schon klar, wo ich wohl öfter mal einen Film in 3D gucken werde.

Andreas am 29.12.2009 um 20:26 in Technik | 2 Kommentare |

2 Kommentare to “Real D vs. Dolby 3D”

  1. Oderik sagt:

    Ich besuche normalerweise ein Kino, das Xpan-D als 3D-Technik einsetzt. Dort habe ich auch Avatar gesehen. Gestern war ich das erste mal in einem Kino, das eine andere Technik – nĂ€mlich RealD – einsetzt, und habe Alice im Wunderland geschaut.Da ich also auf den beiden Systemen unteschiedliche Filme gesehen habe, ist ein Vergleich nicht 100% fair, zumal Alice kein "nativer" 3D-Film ist. Trotzdem glaube ich, einige davon unabhĂ€ngige Unterschiede erlebt zu haben.Bei RealD mussten wir fĂŒr 1,50 Euro eine Kunststoffbrille kaufen, die sehr leicht ist und eine große DurchblickflĂ€che bietet. Der Tragekomfort ist gut. Bei Xpan-D leiht man fĂŒr einen Euro eine aktive Shutterbrille, die im klobigen GehĂ€use ein wenig Technik und eine Energiequelle verstaut. Die Brille ist nicht unbedingt schwer, auf jeden Fall aber schwerer als die RealD-Brille, was sich bei langen Filmen durch leichtes Herunterrutschen bemerkbar machen kann. Die Sicht wird durch die Brille etwas stĂ€rker eingeschrĂ€nkt als bei RealD. Der Tragekomfort ist dennoch mindestens ausreichend.Eine Einweisung habe ich in keinem der Kinos erhalten – und das, obwohl die Xpan-D-Brillen sicher die teuersten sind.Auch mir ist das Sehen wesentlich wichtiger als das Tragen. In meinen Augen liegt – wie auch im Hauptartikel – in diesem Vergleich RealD hinten. Bei Xpan-D war das optische 3D-VergnĂŒgen stets ungetrĂŒbt: keine Geisterbilder, von Anfang an 3D-Genuss. Die RealD-Brille lies hingegen bei starken Kontrasten das Bild fĂŒr's andere Auge deutlich durchblicken. WĂ€hrend des Hauptfilms fiel das wohl dank milder Kontraste und Gewöhnung nicht mehr auf, doch ausgerechnet die erste 3D-Werbung zeigte weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund – doppelt.Den 3D-Eindruck empfand ich bei Xpan-D deutlich plastischer. Bei RealD hatte ich eher den Eindruck, auf Pappaufsteller in unterschiedlicher Entfernung zu gucken. Da ich aber nicht glaube, dass RealD eine geringere Tiefenauflösung bietet, vermute ich, dass das am gezeigten Material lag. (Beim Film Alice ist das nicht verwunderlich, jedoch hatte ich besagten Eindruck auch beim restlichen gezeigten Material.)Beim RealD-Film hatte ich ab und an ein leichtes Unwohlsein verspĂŒrt, das kann aber durchaus auch an meiner Tagesform gelegen haben.Ich werde RealD frĂŒher oder spĂ€ter noch eine Chance geben, im Moment favorisiere ich aber ganz klar Xpan-D. Ich hoffe, auch die anderen beiden Technicken mal vor die Augen zu bekommen!

  2. […] auf filmfacts, habe ich ein bisschen was ĂŒber meine EindrĂŒcke zu zwei verschiedenen Arten, die dritte Dimension auf die Leinwand zu bringen, geschrieben. Hier in der nĂ€heren Umgebung kann man zwischen zwei Systemen wĂ€hlen und ich habe […]

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