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"Zauberhafte Schwestern" bei
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Zauberhafte Schwestern

gesehen: 09.12.1998 Astoria I / Bielefeld

Regen und Schnee haben mich nicht davon abgehalten, an diesem Mittwochabend nach Bielefeld zu fahren. Lars war zwar ein wenig skeptisch was den Rückweg betraf - Eisregen war gemeldet - aber schließlich überwog die Neugier auf den Film sogar das ebenfalls an diesem Abend stattfindende Spiel "Bayern München" gegen "Manchester". Für mich eigentlich keine Gewissensentscheidung ...

Wie sich herausstellte war der Weg zum Astoria in zweierlei Hinsicht lohnend. Einmal bekam jeder Besucher der Sneak ein Gratis-Ticket für die Voreröffnung des neuen Bielefelder Cinemaxx' und zum anderen bekam man die Gelegenheit, zwei der (IMHO) hübschesten weiblichen Schauspielerinen dieser Tage gemeinsam auf der Leinwand anschmachten zu können. Es wurde "Zauberhafte Schwestern" gepreviewed ...

Zum Inhalt ...

Die Owen Familie hat eine düstere Tradition. Die Ehemänner der jeweils weiblichen Familienmitglieder sterben immer einen frühen und plötzlichen Tod. Dies führt dazu, daß meistens Schwestern zusammenleben und diese irgendwann über kurz oder lang mit ihren weiblichen Verwandten einen Hausstand bilden. Ebenso erging es den beiden Schwestern Sally (Sandra Bullock) und Gillian (Nicole Kidman). Nachdem ihre Mutter den Tod des Mannes aus Gram nicht lange überlebte, zogen sie zu ihren Tanten Jet (Dianne Wiest) und Frances (Stockard Channing).

Die beiden älteren Damen sind in dem kleinen Ort nicht das was man mit "beliebt" bezeichnet. Wegen ihrer mitunter recht unkonventionellen Lebensweise und der Tatsache, daß die Männer es nicht lange lebend bei Ihnen ausgehalten haben, sind sie - und bald auch Sally und Gillian - als Hexen verschrien. Womit die Dorfbewohner nicht einmal unrecht haben. Alle Owen-Frauen haben in gewisser Weise spezielle Fähigkeiten, manche mehr und manche weniger.

Seit der frühen Kindheit wissen Sally und Gillian um das Mysterium der Owens und so entschloß sich Sally bereits in frühester Jugend, sich mit einem Wunsch derart zu verhexen, daß sie sich niemals unsterblich verlieben wird. Gillian, die umtriebigere der beiden, hat mit soetwas wenig am Hut und brennt irgendwann mit ihrer ersten großen Liebe durch, um die Welt zu entdecken.

Sally bleibt bei den Tanten, verneint die Hexerei, bleibt allein und wird schrecklich unglücklich. So unglücklich, daß es die beiden alten Tanten irgendwann nicht mehr mit ansehen können und sie mit einem Liebeszauber eindecken, der nach kurzer Zeit auch ziemlich einschlägt.

Leider scheint es so, daß auch der Owen-Fluch danach nicht allzu lange auf sich warten läßt ...

Hmm ...

Nach den ersten Szenen mit dem Schafott, der einsamen Insel und der erzählenden Stimme aus dem Off, war ich nicht besonders zuversichtlich, was den weiteren Verlauf dieser frühen Nacht anging. "Da beginnt gerade ein sehr dröger Film" dachte ich mir und einige andere sich auch, denn es war das erste Mal seit langer Zeit, daß Besucher die Preview verließen (IIRC). Nach ein paar Minuten machte der Film dann einen enormen Zeitsprung, stellte die beiden Hauptdarstellerinnen in ihrer frühen Jugend vor um dann noch einmal einen Sprung zu machen - diesmal in die Gegenwart.

Bis hierhin war ich alles andere als begeistert. Ich hatte noch nichts von dem Film gehört und das Tempo und die Erzählweise waren eher bedächtig. Es sprang nicht so recht der Funke über. Als dann - endlich ;-) - Sandra Bullock und Nicole Kidman auf der Leinwand erschienen, besserte meine Laune sich ein wenig, nicht jedoch weil die Geschichte nun vielleicht anfing spannend zu werden, sondern einzig und allein ob der Präsenz der beiden Damen. Immer noch ist die Geschichte ein ziemlich eintöniger Erzählbrei.

Viel zu gemächlich plätschert alles dahin. Nicht daß ich etwas gegen eine langsamere Gangart hätte, aber hier passiert einfach wirklich nichts. Nach ungefähr 40 Minuten bekommt der Plot durch Jimmy Angelov (leicht überdreht - Goran Visnjic), dem Freund von Gillian, etwas Leben. Wie die beiden Schwestern dieses "Problem" in den Griff zu bekommen versuchen, ist leider nur ein kleiner Tritt auf's Gaspedal wie sich herausstellte. Trotzdem wird es ab hier etwas erträglicher und ich begann mich so langsam ein wenig zu amüsieren.

Entäuscht hat mich "Zauberhafte Schwestern" nicht, das wäre nur möglich gewesen wenn ich vorher etwas mehr als nur die Namen der beiden Hauptdarstellerinnen gekannt hätte. Beileibe aber auch nicht überzeugt. Zu belanglos kommt hier eine Liebsgeschichte daher, die ohne die beiden Hauptdarstellerinnen wahrscheinlich nicht einmal den Weg auf die große Leinwand geschafft hätte.

Die an sich interessante Thematik mit der Hexerei wurde irgendwie nicht so richtig umgesetzt. So stellt sich Klein-Erna das Zaubern vor, mit Krötenaugen und übelriechenden Gebräuen. Wenn man Hexerei schon pop-mäßig umsetzen möchte, dann bitte wie in "The Craft". Das war deutlich flotter.

Für einen rührigen Abend mit der Freundin im flauschigen Kinosessel langt der Film, es sei aber dringendst von der Spätvorstellung abgeraten. Das Risiko im Saal eingeschlossen zu werden ist einfach zu groß. ... <gähn>

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