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Die Truman Show

gesehen: 14.11.1998 Atrium / Bielefeld

Diesmal waren wir mit ca. 1 1/4 Stunde wirklich zu früh am Kino ;-) Dumm war daran aber nur, daß man uns einfach keine Karten verkaufen wollte. Das Atrium hat wohl lieber eine "werbeträchtige" Schlange vor der Haustür, als Besucher, die sich mit dem guten Gedanken an die Eintrittskarte in der Tasche noch einem gemütlichen Schaufensterbummel hingeben können. Ich habe ohne Karte jedenfalls keine Ruhe vor einem Kinobesuch, und ich hasse Schlangestehen. Da ist beim Service sicher noch was zu verbessern. Das Kino an sich ist allerdings ganz nett.

Zum Inhalt ...

Truman Burbank (Jim Carrey) ist ein normaler Einwohner der normalen Kleinstadt Seahaven. Alles ist so glatt, hochglänzend und ideal, daß es fast wehtut. Truman begrüßt seine Nachbarn allmorgenlich mit dem gleichen Ritual und diese reagieren darauf auch immer gleich, sein Weg zur Versicherungsagentur läuft nach dem selben Schema ab und der Feierabend ist ein immer wiederkehrender Traum von Harmonie.

Truman geht es eigentlich hervorragend, er hat keine Probleme, eine Frau, die ihm jeden Wunsch von den Lippen abliest und eine treusorgende Mutter. Doch es ist nicht alles so eitel Sonnenschein wie man denken sollte ... Eines Morgens fällt direkt aus dem Himmel vor Trumans Füße ein großer Bühnenscheinwerfer. Ohne zu wissen was es ist, ist Truman ziemlich verstört. Er wird jedoch beruhigt, als er das Autoradio anschaltet und sofort mit der Meldung von einem Flugzeug, welches ein paar Teile verloren hat, begrüßt wird. Das Radio beeilt sich auch, gleich daraufhinzuweisen, daß nur ein angeschnallter und aufmerksamer Autofahrer ein guter Autofahrer ist.

Solche Merkwürdigkeiten gab es früher schon, doch Truman konnte sich nie einen Reim darauf machen. Es war ja auch immer in kürzester Zeit eine Erklärung für ungewöhnliche Vorfälle gefunden. Seien es der plötzliche Abtransport seiner heimlichen College-Freundin oder der mysteriöse Tod seines Vaters. Auf jeden Fall wird Truman wachsamer und es fallen ihm noch mehr Ungereimtheiten auf. Schon bald keimt in ihm der Verdacht, daß der kleine Ort Seahaven nicht so heil und normal ist, wie er vorgibt ...

Hmm ...

In der "Truman Show" geht es um die Medien und die Auswüchse, die diese bei den Konsumenten erzeugen. Milliarden Menschen rund um die Welt verfolgen das Leben von Truman Burbank und vergessen dabei ganz was um sie herum passiert. Die Show ist eine gigantische Werbemaschine, Truman benutzt dies, Frau Burbank kocht mit jenem. Unablässig wird Truman mit Botschaften bombardiert, die für ihn vielleicht nur abgedrehte Phrasen sind, den Menschen auf der anderen Seite des Schirms jedoch suggerieren sollen, daß mit den nebenbei angepriesenen Produkten ihr Leben genauso gnadenlos schön und unkompliziert sein könnte, wie das des liebenswerten Versicherungsvertreters.

Eine schreckliche Vorstellung, mitzubekommen, daß das alles eine Lüge ist. Jim Carrey scheint auf den ersten Blick sicher nicht die ideale Besetzung für so eine Rolle, in der unkontrolliertes Gesichtszucken so unpassend gewesen wäre, wie eine Treppe mitten auf dem Meer. Umso erstaunlicher mit welcher Sicherheit und Glaubwürdigkeit Carrey die Wandlung vom Nice-Guy ohne einen Schimmer zum mißtrauischen und schließlich die Zügel selbst in die Hand nehmenden Truman darstellt.

In dem Maße in dem Truman versucht auszubrechen und selbstsicherer wird, gleiten dem zweiten Hauptpart des Films - Ed Harris als Truman-"Erfinder" Christof - die Zügel aus der Hand. Christof lebt für Truman. Die Show ist sein Leben, ganz deutlich wird das in der herrlichen Szene, in der Christof dem schlafenden Truman per Leinwand die Wange streichelt. Undenkbar für ihn, daß dies einmal zu Ende geht. Das dies dennoch passiert trifft Christof v&oumlllig unvorbereitet und aus heiterem Himmel, so daß er nur noch die Flucht nach vorn ergreifen kann und in Richtung Zerstörung seines "Werkes" arbeitet.

Eine interessante Geschichte an sich. Alle Mitwirkenden agieren glatt und reibungslos. Wahrscheinlich daran und an den Vorgaben die der Film macht (Truman verläßt dreißig Jahre *nicht* seinen Heimatort ... *sowas* kann ich nicht akzeptieren ;-) lag es, daß sich irgendwie nicht der richtige Draht zum Geschehen auf der Leinwand finden lassen wollte. So saß ich relativ unbeteiligt da und ließ den technisch und schauspielerisch einwandfreien Film mit einer gewissen gepflegten Langeweile vorbeiziehen.

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