filmfacts.de



Kino - dafür werden Filme gemacht

New York Taxi

gesehen: 29.12.2004 im "Cinema" Bückeburg

Diesmal wusste ich bereits eine Woche vor der Sneak, dass ich nicht allein sondern zu dritt nach Bückeburg fahren würde und konnte so bereits vorher 3 Plätze reservieren. Doch auch eine Woche früher waren es reichlich knapp - ich hatte weder bedacht, dass Weihnachtsferien waren, noch dass es sich diesmal um eine Doppelsneak handelte. So bekam ich denn auch "nur" eine Zusage für den Rauchersaal "Resi" dort allerdings gute Plätze. Umso erfreuter war ich, als ich bei Abholung der Karten feststellte, dass das nette Resi-Team sogar noch Plätze im Cinema oben frei machen konnte. So macht Kinogehen Spaß!

Zum Inhalt ...

Detective Washburn (Jimmy Fallon) überzeugt als Tolpatsch auf der ganzen Linie. Nicht nur, dass er massive Probleme am Steuer eines Fahrzeugs hat, er ist auch nicht in der Lage seinen Job als Polizist halbwegs überzeugend auszuüben und stolpert von einem Fettnäpfchen in's Nächste. Ganz anders - in ihrem Job - ist da die resolute Bell (Queen Latifah), die sich gerade mit einem aufgemotzten Taxi selbständig gemacht hat, nachdem sie vorher als durchgeknallte Fahrradkurierin gearbeitet hat.

Die Wege der beiden kreuzen sich, als Washburn - nachdem ihm von seiner Vorgesetzten (und Angebeteten) Lt. Marta Robbins (Jennifer Esposito) der Führerschein abgenommen wurde - auf dem Weg zu einem Überfall ist und Belle mit ihrem Taxi stoppt. Fortan kommen die beiden nicht mehr voneinander los und verstricken sich immer mehr in den Fall, bei dem eine Bande von 4 langbeinigen Schönen (u.a. Gisele Bündchen) mit getunten BMWs Banken ausrauben ... die beste Gelegenheit für Belle, ihre rennfahrerischen Qualitäten unter Beweis zu stellen.

Hmm ...

1998 lieferte Luc Besson die Buchvorlage für den Film "Taxi", welchen Gérard Pirès durchaus amüsant verfilmte. Leider habe ich den Film damals nicht im Kino gesehen, aber bereits auf Video hatte ich reichlich Spaß. Die Schauspieler gut aufgelegt, die Story überdreht, der Wagen nicht allzu abgedreht - und wirklich gute Aufnahmen der Geschwindigkeit.

Die erfolgreiche Komödie war bisher für zwei (nicht ganz so gelungene) Nachfolger verantwortlich. Und wie das bei Amerikanern so ist, mit ausländischen Werken können sie nichts anfangen, auf den Film verzichten wollen sie auch nicht, also wird das Ding einfach nachgestellt. Ganz wenige dieser Remakes funktionieren jedoch. Und auch "New York Taxi" macht hier keine Ausnahme. Luc Besson wird im Vorspann als Vorlagengeber erwähnt und tatsächlich unterscheidet sich die Geschichte nicht wesentlich vom Original. Der Taxifahrer ist ein weiblicher Fahrradkurier (weil's hipper ist?) und kein Pizzabote mehr ... die Bankräuber sind ebenfalls weiblich und äußerst attraktiv (weil von vornherein klar war, dass man sonst keinen Blickfang hat?), das war's aber auch schon.

Queen Latifah gefiel mir von der darstellerischen Seite noch am besten. Der nimmt man die genervte Schwester noch halbwegs ab, Jimmy Fallon hat bisher absolut zu Recht in noch nicht vielen Filmen mitgewirkt. "Hölzern" ist noch halbwegs geschmeichelt, möchte man seine Darbietung beschreiben. Der weibliche Polizistenpart ist mit Frau Esposito aus dem gleichen Grund besetzt worden, aus dem Gisele Bündchen ihre Oberweite und Fahrwerk in die Kamera hält - Optik. Rein inhaltlich köcheln beide Rollen deutlich unter Sparflamme.

Genau wie der ganze Film. Hatte das Original noch charmanten Witz, so kommt das 2004er Remake mit Holzhammerhumor und ohne Innovationen daher. "Fast & The Furious" war schon und so locken selbstaufbockende Wagen keinen mehr hinter dem Ofen vor. Und auch ein Spoiler von der Größe eine normalen Schneeschiebers kann sich Joe Sixpack genauso bei McDonalds auf dem Parkplatz angucken, dafür muß keiner mehr ins Kino. Vor allen Dingen, da die Gimmicks im Film völlig sinnfrei sind. Wie bitte soll ein Blower funktionieren, der aus der Motorhaube *ausgefahren* wird? Bullshit!

Bleibt an dem Film als gutes Haar eigentlich nur der ansprechende Soundtrack mit soulig, funkigen Rythmen und Gisele Bündchen, die das tat, was sie immer tut: gut aussehen. Darüberhinaus konnte sie als wortkarge Bösewichtin aber durchaus überzeugen. Das war die einzige Überraschung des Films!

Weitere Kritiken im FilmKritikernetzwerK:

"New York Taxi" bei filmfacts.de - Gastkritik
"Taxi Driver" bei www.more-magazin.de
Partner: Kinofilme | Kinofilme.info | Celluloid-Dreams.de | jeichi.com | cineforen.de | Bolly-Wood | Kinofilmtrailer und Kinonews

Impressum.