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Mission: Impossible 3

gesehen: 04.05.2006 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

Seit Monaten bekommt man im Kino den M:I:3 Trailer vorgesetzt und ich war trotzdem kein bißchen gespannt. Der erste Teil war Klasse, aber John Woos Aufguss hat mir den Spaß an Ethan Hunt so dermaßen verhagelt, dass Teil 3 beinahe an mir vorbei gegangen wäre. Wie dem auch sei, lauer Donnerstagabend, nix anderes vor, ab ins Kino.

Zum Inhalt ...

Ethan Hunt (Tom Cruise) hat seinen eigentlichen Job als Agent bei den "Impossible Mission Forces" an den Nagel gehängt und verdingt sich - das allerdings immer noch bei demselben Verein - als Ausbilder des Nachwuchses. Nebenbei versucht er noch, seine Verlobte Julia (Michelle Monaghan) zu ehelichen.

Als seine alte Crew allerdings zusammengestellt wird, um eine ehemalige Schülerin Hunts zu retten, ist er wieder mit von der Partie. Die Aktion ist ein mittleres Desaster, die Agentin stirbt und es stellt sich heraus, dass Multi-Gauner Owen Davian (Philip Seymour Hoffman) dahinter steckt und es auf Hunt abgesehen hat ...

Hmm ...

Vor 10 Jahren schickte Brian De Palma den damals noch jugendlichen Tom Cruise als Top-Agent in der Welt herum. Das war spannend, toll skizziert und klasse gefilmt. 4 Jahre später brachte Taubenzüchter John Woo das Sequel in die Lichtspielhäuser, verzichtete fast vollständig auf eine Charaktere, stellte die Action massiv in den Vorder- und verbannte die Physik in den Hintergrund und nervte damit die Kinogänger.

6 Jahre später scheint genug Gras über die Sache gewachsen zu sein, um einen dritten Teil ins Kino zu bringen. Als Regisseur wurde J.J. Abrams verpflichtet, der u.a. bei "Lost" und "Alias"feder- und regieführend beteiligt war. Eigentlich eine gute Wahl. Wenngleich das Drehbuch wohl nicht aus einem Guß kommt.

Und das merkt man bei Gucken. Realistischer soll's sein, mehr Tiefe, mehr Handlung, mehr erster Teil. Prima dachte ich und wartete ... und wartete ... und wartete. Krach, Bumm, Peng. Alles schick gemacht, alles ansehnlich, aber was bitte war das für eine Handlung? Die Holzhammerliebesepisode, die ungefähr so glaubwürdig war, wie Chuck Norris beim Eiskunstlauf? Der Cruise mag ja mit Katie Holmes dicke sein, aber nicht mit Michelle Monaghan. Kerl, war das gestelzt.

Und dann das Gerede um diese Hasenpfote. Wenn man schon auf Teufel komm raus einen McGuffin haben möchte, dann doch bitte einen richtigen und nicht sowas offensichtlich nebensächlich drauf rumreiten - und schon gar nicht zeigen. Völlig unspannend, warum Ethan Hunt nun hinter dem Ding her war. Schrieb ich oben nicht noch was von Team? Jau, stimmt. Geht hier schon fast unter - natürlich hetzten auch Hunts Vasallen wie z.B. der unvermeidliche Luther (Ving Rhames) hinter dem nicht näher definierten Ding her. Und tatsächlich ist Rhames der einzige Charakter, dem ich ein wenig Unterhaltungswert abgewinnen konnte. Der Rest ist wirklich Füllsel um die Zeit von einer Explosion bis zum nächsten Sprung von oder auf irgendwas zu überbrücken und die Kulissen nicht so leer aussehen zu lassen.

Mann, Mann, Mann, Philip Seymour Hoffman hat 'nen Oscar für "Capote" bekommen. Hat er ein Jahr später schon alles verlernt oder war einfach nur das Buch so albern? Wenigstens stand er da dem Hauptdarsteller in nichts nach. Tom Cruise kann wirklich nicht gut schauspielern. Hölzern, unglaubwürdig und teilweise schon nervig, wenn er versucht Gefühle zu zeigen. Was er kann ist, an Mauern hoch rennen, an Seilen runter fallen oder mit vollautomatischen Pistolen rumballern. Obwohl das Christian Bale in "Equilibrium" besser konnte - als ich den vorhin mal wieder guckte, kam mir der Gedanke, dass Bale womöglich ein ganz guter Hunt sein könnte. Aber der Drops ist ja nun gelutscht.

Hört sich nach einem komplett vergeigten Kinoabend an? Naja, nicht ganz. Action gab's ja reichlich und wenn man mal die ganzen stupiden Dialoge weg lässt und nicht versucht hinter der grobmaschigen Handlung irgendeinen Sinn zu suchen oder zu überlegen wo nun gerade dieser Ausrüstungsgegenstand wieder herkommt, dann sind die einzelnen Sequenzen tatsächlich sehr gut anzuschauen. Allerdings habe ich mir von Abrams nach "Lost" *deutlich* mehr versprochen.

Trotzdem dürfte eine weitere Fortsetzung so gut wie sicher sein. Dann vielleicht mit Tim Burton als Regisseur? Der holt ja auch aus Puppen noch reichlich Emotionen raus!

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