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Der Schakal himself Auf der Hatz

"Der Schakal" (11.03.1998 - Astoria I)

Es war wieder der zweite Mittwoch im Monat und wie üblich standen wir um ca. 22.20 Uhr an der Absperrung zu den Kinosälen des Astoria in Bielefeld. Na klar, eine Sneak-Preview ... Nachdem ein neuer Godzilla-Teaser und die erneut für Beifall sorgende 'Mäusejagd' Werbung vom üblichen Sneak-Preview Vorspann abgelöst wurde, erschien das Universal Logo und 'Der Schakal' begann.

Zum Inhalt ...

In der ehemaligen Sowjetunion erschießt die Agentin Valentina Koslova (Diane Venora) bei einem Einsatz mit dem amerikanischen FBI unter Leitung des Agent Cater Preston (Sidney Poitier) einen hochrangigen russischen Mafia-Gangster. Dessen Familie ist über diese Tatsache natürlich alles andere als erfreut und sinnt auf Rache. Es wird ein Profi Killer, welcher nur unter dem Namen der Schakal (Bruce Willis) bekannt ist, angeheuert. Für die gigantische Summe von 70 Millionen Dollar soll eine hochrangige Person aus der US-Amerikanischen Politik als Vergeltungsakt eliminiert werden.

Auf verschlungenen Wegen erfährt auch Cater Preston von dieser Aktion und setzt mit Hilfe von Valentina Koslova alle Hebel in Bewegung um den Anschlag zu vereiteln. Dieses Unterfangen ist alles andere als einfach, da vom Schakal weder bekannt ist wie er aussieht, noch wer in diesem speziellen Fall genau das Opfer sein soll. Niemand außer ein paar, inzwischen toten, Leuten hat den Schakal je gesehen. Einzig die Ex-Freundin Isabella (Mathilda May) des in den USA inhaftierten IRA Terroristen Declan Mulqueen (Richard Gere) weiß um die Identität des Schakals.

Leider ist Isabellas Aufenthaltsort unbekannt. Widerwillig machen sich Preston und Koslova auf zu Mulqueen um ihn um Mithilfe zu bitten. Dieser geht auch nach einigem Hick-Hack darauf ein. Es stellt sich heraus, daß auch Mulqueen noch ein Hühnchen mit dem Killer zu rupfen hat und so sind bald etliche völlig unterschiedliche Charaktere auf den Fersen des Schakals. Dieser ist aber ein bißchen zu gerissen für das Trio und immer bereits einen Schritt weiter ...

Hmm ...

Dies ist ein Remake eines Films von Fred Zinnemann, der 1973 mit Edward Fox in der Rolle des Schakals diesen Roman von Frederick Forsythe verfilmte. Leider (?) habe ich das Original nicht gesehen und das Buch - es liegt allerdings hier auf dem Schreibtisch - noch nicht gelesen, so daß ich Vergleiche nicht ziehen kann. Der Vorpann von dieser aktuellen Kinoversion war jedoch recht vielversprechend ...

Leider hat sich das dann im weiteren Verlauf nicht wiederholt. Zu undurchsichtig ist an vielen Stellen das Wie und Warum, so gut wie nichts wird erklärt, manch Handlungsstrang verläuft im Sande. Demgegenüber steht eine störende Vorhersehbarkeit des Plots, die einem Glauben macht, alles schon einmal gesehen zu haben. Da das Buch ein ziemlicher Bestseller war, glaube ich mal nicht, daß dies der eigentlichen Geschichte angekreidet werden muß, sondern hier hat Michael Caton-Jones einfach nur schluddrig inszeniert.

Sidney Poitier ist einer der größten Schauspieler Hollywoods und wird hier in einer Rolle weit unter seinem Niveau verheizt, weiß aber irgendwie auch nichts daraus zu machen. Das schafft Bruce Willis dafür umso mehr. Er macht aus seinem wortkargen Part das Beste und ist für mich der einzige Grund, jemandem zu empfehlen sich "Der Schakal" anzusehen. Einmal weil seine Rolle anders als die üblichen Heldengeschichten ist und zum zweiten, weil er mit offensichtlichem Spaß an der Sache versucht den Schakal unsymphatisch zu machen.

Richard Gere ist - wie so oft - langweilig. Sein Versuch hier den Action-Star zu mimen geht irgendwie in die Hose. Mit dem Blick sollte er wirklich nur noch liebestolle Rechtsanwälte spielen. Den Part nimmt man ihm noch halbwegs ab. Und außerdem sollte er sich (*nur* was die Fitness angeht ;-) mal bei Mickey Rourke schlau machen, wie man sich für einen Actionfilm in Form bringt. Der hat zumindest *das* in "Double-Team" gut gemacht (ja, ich hab' den wirklich gesehen).

Alles in allem ein höchst unerfreulicher Film, der sich nur wegen einem hervorragenden Willis und der Tatsache, daß er in einer Sneak lief davor retten konnte ausgebuht zu werden. Ich werde mir das Buch mal durchlesen um mir ein Bild davon zu machen, *wie* schlecht der Schakal wirklich umgesetzt wurde ...

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