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Kino - dafür werden Filme gemacht

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Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit

gesehen: 29.12.2006 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

Gestern im Kino noch Ben Stiller beim Bewachen eines Museums beobachtet, stand heute schon wieder ein Besuch im Lichtspielhaus an. Für den Nachwuchs einen Babysitter organisiert und Karten mit Karte per Internet gekauft. Ich verstehe gar nicht, warum das so wenig genutzt wird. Die Schlangen an den Kassen waren wieder meterlang, während ich ganz leger meine Karten ausgedruckt bekam - Kreditkarte durchziehen, ab in den Saal. Geht doch!

Zum Inhalt ...

Doug Carlin (Denzel Washington) wird zu einem ziemlich großen Tatort gerufen. Eine riesige Explosion hat eine Fähre in New Orleans zerfetzt ... mehr als 500 Tote sind zu beklagen. Schnell ist sich der Ermittler sicher, es hier mit einem Anschlag zu tun zu haben. Das FBI übernimmt den Fall. Trotzdem sieht sich Carlin eine Leiche an, die vermeintlich von der Fähre stammt. Bei der Toten, Claire Kuchever (Paula Patton) passt alles zu dem Anschlag: Brandspuren, am Fluß gefunden. Wäre sie nicht eine Stunde vor dem Unglück entdeckt worden!

Mit diesen neuen Informationen kehrt Carlin zum leitenden Ermittler Agent Andrew Pryzwarra (Val Kilmer) zurück, der ihm daraufhin anbietet, sich für diesen Fall seiner Einheit anzuschließen. Er und sein Team sind eine neu geschaffene Abteilung, mit ganz besonderen Überwachungsmethoden. Sie können 4 Tage und ein paar Stunden in die Vergangenheit sehen - nicht mehr, nicht weniger. Und Carlin soll Ihnen sagen, wohin. Die einzige Spur scheint Claire zu sein ... und so haben die Ermittler schnell ihre Wohnung auf dem Schirm ...

Hmm ...

Tony Scott kann schon was, "Last Boy Scout", "True Romance", "Spy Game" oder "Man on Fire" gehen unter anderem auf seine Rechnung. Action und coole Optik sind also kein Fremdwort für den Mann. Und Produzent Jerry Bruckheimer ist auch nicht gerade für seine Dramen bekannt. Beste Voraussetzungen um mir das im Kino zu bieten, was der Trailer versprach.

Die Anfangssequenz ist in der Art von "Password: Swordfish" gehalten. Man springt mitten in eine Szene, kleine lachende Kinder, Soldaten die sich auf den Landgang freuen, Familien die einen Ausflug machen. Alles ganz herzig und lieb in Slowmotion und Großaufnahmen - bis die Bombe explodiert. Mit der Herzigkeit ist es dann erstmal vorbei. Denzel Washington schauspielert für meinen Geschmack manchmal ein wenig zu dick aufgetragen, aber hier passte seine Art ganz gut. Sein anfängliches Entsetzen weicht schnell der Routine und schlägt dann zunächst in Neugier um. Alles sehr glaubwürdig.

Val Kilmer gibt einen sehr besonnenen und ruhigen FBI-Agenten - das kennt man aus solchen Filmen gar nicht und ich habe jeden Augenblick auf einen wie auch immer gearteten Ausbruch gewartet. Der dann aber glücklicherweise nicht kam. Agent Pryzwarra macht einfach seinen Job. Bis hierhin ist der ganze Film ziemlich authentisch und entwickelt sich zu einem routinierten Krimi. Selbst als die Geschichte mit dem "in die Vergangenheit gucken" aufgetischt wird, kann man ohne Verrenkungen der Geschichte folgen.

Gestört hat mich ab hier allerdings der unerträgliche Technobabbel der Protagonisten. Die natürlich auch die typisch wirren Frisuren, die streberhafte Brille und den leicht untersetzen Komiker verkörpern. Hätte man da nicht einfach auf solche Typen wie Washington und Kilmer zurückgreifen können? Leute die so vielleicht wirklich rumlaufen? Diese klischeehaften, jungen Wissenschaftler gingen mir etwas auf den Keks.

Zudem sind die Erklärungen für die Technik gelinde gesagt ... dünn. Dann lieber nur sagen "Wir können das!" statt krampfhaft versuchen etwas zu erklären, was eh keiner versteht. Das waren dann immer die Szenen, in denen ich mich gelangweilt im Saal umgesehen habe. Kommt dann noch so ein hanebüchener Unsinn wie der Laserpointer hinzu (wenn ihr's seht, wisst ihr was ich meine), dann fängt es an, etwas weh zu tun. Allerdings sind diese Sequenzen glücklicherweise eher selten.

Die meiste Zeit verlässt sich Scott aber auf seinen Hauptdarsteller und herkömmliche Aufklärunsgarbeit. Und das ist dann halbwegs spannend. Zusammen mit den schönen Bildern von New Orleans, dem Spiel aller Beteiligten (außer den jungen Wissenschaftlern) gelingt ein leicht überdurchschnittlicher Thriller, mit etwas verschenktem Potenzial. Da wäre noch mehr drin gewesen.

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