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Kino - dafür werden Filme gemacht


- Bang Boom Bang - Ein todsicheres Ding -
15.09.1999 / Kinopolis 5 (Bad Oeynhausen)

- Filmposter -
"Jaaanz ruhig ... et loift." Die erste Sneak-Preview, die ich im Kinopolis besuche.

Ich war mir nicht so ganz sicher (da ich bereits für einen Neustart am Wochenende in Bielefeld verabredet war), ob ich an diesem Mittwoch meine Premiere beim neuen Oeynhausener-Wochenhighlight haben sollte. Doch die von Thomas gewonnenen Freikarten konnten alle Bedenken ziemlich schnell beiseite räumen. Im schlimmsten Fall würde ich einen Film zweimal sehen ...

Zum Inhalt ...

Das Ruhrgebiet stellt man sich im Allgemeinen ziemlich grau vor. Und genauso sieht es auch aus, wenn man es durch die Augen von Keek (Oliver Korittke) sieht. Keek ist dauer-stoned und sein Lebenszweck besteht im Pendeln zwischen seiner Wohnung in einem kleinen Einfamilienhaus und der ein paar hundert Meter weitergelegenen Videothek.

Keek geht keiner Arbeit nach, seinen Lebensunterhalt bestreitet er aus der Beute eines Raubzuges, den er vor einigen Jahren mit seinem Kumpel Kalle (Ralf Richter) gestartet hat. Kalle ist dummerweise geschnappt worden, doch gegen das Versprechen Keeks, den Anteil der Beute nach der Entlassung im Verhältniss 90 zu 10 zu teilen, hat er nichts ausgesagt. In zwei Jahren soll der große Tag sein. Kalle hat auch bereits vorgesorgt und zu seiner Entlassung ein richtig prolliges SEC-Coupe bestellt. Keek soll das 40.000-Marks-Gefährt aus dem Anteil an der Beute bezahlen.

Nun passieren zwei Dinge, die Keek richtig auf Trab bringen: Er verspielt das Geld beim Pferderennen und Kalle bricht aus dem Gefängnis aus ...

Hmm ...

Nur von den Plakaten her, konnte ich mir unter dem Film nicht so recht etwas vorstellen. Der Anfangsmonolog Kalle hat aber bereits für einige Probleme mit meinem Zwerchfells gesorgt.

- Anmache -
Völlig abstrus ist die Story, durch die uns Regisseur Peter Thorwarth führt. Das Ruhrgebiet wird so trostlos und deprimierend gezeichnet, daß man die Kurzschlußhandlungen der Akteuere ohne Probleme nachvollziehen und sogar verstehen kann. Sämtliche Rollen sind perfekt besetzt: Diether Krebs als halbseidener Spediteur Werner Kampmann läßt vergangene Sketchup Zeiten wieder ins Gedächtnis kommen - wenn auch daß Gebiß normal geblieben ist ;-) Sein Sohn Mark wird nicht minder "elegant" von Ex-Bennie-Beimer Christian Kahrmann verkörpert.

Am meisten gefallen hat mir aber der ziemlich gegen seine sonstigen Präferenzen besetzte Martin Semmelrogge als völlig runtergekommener "Schlucke". Selbst die kleinen Cameos von Till Schweiger und Ingolf Lück fügen sich nahtlos ins Bild ein und wirken nicht geflickt.

So gut die Schauspieler zu Werke gehen mögen, ohne Handlung taugt der Film nichts. Und die ist für eine deutsche Komödie mal so richtig ungerade. Da werden Finger abgetrennt, Leichen ausgebuddelt und Leute mitten auf der Straße "nebenbei" überfahren. Respektlos, respektlos.

Ich kann mir gut vorstellen, daß dieser Film für sehr viele Leute nichts sein wird. Aber wenn man dem derben Humor nicht abgeneigt ist, dann wird man wie ich mit blauen Flecken an den Schenkeln und einem schmerzenden Zwerchfell wieder aus dem Kino gehen.

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