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"10.000 BC" bei
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10.000 BC

gesehen: 06.03.2008 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

So'n bißchen Urzeit-Action kann ganz unterhaltsam sein. Prototypisch dafür habe ich immer "Conan" im Kopf und beim Trailer zu Emmerichs "10.000 BC" klang ein ganz bißchen dessen Charme an. Dachte ich zumindest. Aus dem Grund saß ich dann auch am Premierendonnerstag zwischen vielen Gleichgesinnten und wartete auf die befellten Knochenlanzenträger ...

Zum Inhalt ...

D'Leh (Steven Strait) ist in seinem Stamm ein bißchen außen vor, seitdem sich sein Vater vor vielen Jahren heimlich aus dem Staub gemacht hat. Das ziehmt sich nicht für einen Anführer. Bei der anstehenden Mammutjagd, winkt dem mutigsten Jäger neben dem Amt des Anführers außerdem die Hand der schönen Evolet (Camilla Belle), die als kleines Mädchen zu der Gruppe kam und von der Stammes-Heilerin als Glücksbringerin erkannt wurde. Ka'Ren (Mo Zinal) scheint der Held zu sein, dem beides zufällt. Doch ein mehr als dummer Zufall will es, dass das Mamut durch D'Lehs Hand fällt und er nun den Knochenspeer des Anführers trägt.

Als die reitenden Dämonen einen Großteil der Männer und die schöne Evolet rauben und verkslaven, bietet sich für D'Leh die Chance zu beweisen, dass er ein wirklicher Anführer ist. Zusammen mit Tic'Tic und Ka'Ren macht er sich an die Verfolgung. Sie treffen auf andere Stämme, die sich ihnen anschließen und nach vielen Entbehrungen und Fährnissen stehen sie vor den im Bau befindlichen Pyramiden und sehen die geschundenen Sklaven ...

Hmm ...

Ohje, was war das denn? Es begann ja noch ganz manierlich mit einigen schönen Szenen. Aber ganz schnell meldete sich auch eine Off-Stimme zu Wort, die mir erklärte, was ich gerade sah. Zum einen bin ich aber doch im Kino und gucke auf die Leinwand und zum anderen war das gar nicht so kompliziert. Doppelt gemoppelt hält zwar besser, fühlt sich aber nicht immer besser an und so war es auch hier. Wenn es auf der Leinwand regnet, muß mir das nicht noch erklärt werden. Und dies dann auch noch mit einer derart gelangweilten und uninteressanten Stimme, dass weniger sitzfeste Kinobesucher selbst noch nach 2 Espresso Gefahr laufen wegzuschlummern.

Das ganze dann auch noch in einfachster Kindersprache. "Jetzt gehen sie durch die Wüste", "Jetzt scheint die Sonne", "Achtung, jetzt haben sie Hunger" ... Himmel! Ganz schrecklich. Ich habe extra drauf geachtet, ob diese Erklärungen *irgendetwas* zum Film beitragen und konnte außer Nervereien nichts finden. Im Gegenteil, ohne hätten einige der Bilder vielleicht sogar ein bißchen imposant gewirkt. Der dümmliche Kommentar machte dann aber jedwede Stimmung zunichte. "Und dann kam der weiße Regen ..." (Die hatten im Hochgebirge sicher schon ein Wort für Schnee ...)

Nicht nur der unsägliche Kommentar, auch die Special-Effects wirkten billig. Nicht wie aus der Klamottenkiste, es war schon CGI und keine Stop-Motion. Aber derart unschön, dass sich mancher Spieleprogrammierer nicht trauen würde, soetwas seinen Kunden zu verkaufen.

Dazu kommen dann noch logische Lücken im zeitlichen Ablauf und in der Handlung, ziemlich unbedarfte Schauspieler und eine altbekannte Story. Das Roland Emmerich kein Meister seines Faches ist, hat er hinlänglich bewiesen, für solide Routineunterhaltung war er aber eigentlich immer gut. Bei "10.000 BC" hat er aber ganz offensichtlich keinen Bock gehabt.

Ich hatte mich ein bißchen auf den Film gefreut, dann aber ziemlich geärgert. Leider ist der Film nicht so konsequent grottig, dass man den Saal verlässt. Viele Szenen sehen ordentlich aus, machen Hoffnung auf eine Kehrtwende, man bleibt sitzen und schon kommt das nächste "Oh neeein!" - ich weiß nicht, ob ein totaler Rohrkrepierer dann nicht das geringere Übel gewesen wäre.

Rausgeschmissenes Geld.

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