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Kino - dafür werden Filme gemacht

What Planet Are You From

26.02.2000 / New River Valley Mall Cinemas (Christiansburg, Virginia)

Kritik von Henning Schüler

- Lehrsaal - Samstag und nichts zu tun. Ein Abend wie geschaffen für einen Besuch der Regal Cinemas im ansässigen Gewerbegebiet. Der Komfort läßt zwar einiges zu wüschen übrig, da anscheinend aufräumen und saubermachen auf der Prioritätenliste nicht besonders weit oben stehen. Die Technik hat auch schon bessere Tage gesehen (u.a. knarziger Ton), worüber mich auch die 6$ Eintritt incl. 75 Cent Discount für Virginia Tech Studenten nicht unbedingt hinwegtrösten können. Aber was nimmt man nicht alles für eine Previewvorstellung der neuesten SF-Komödie in Kauf, die ich eine volle Woche vor dem eigentlichen US-Start sehen durfte.

Zum Inhalt ...

- erstaunt - Eine außerirdische Zivilisation, mit technischen Errungenschaften jenseits jeder menschlichen Vorstellungskraft, entsendet einen der Ihren mit der Mission, eine Erdenfrau zu schwängern, was anscheinend der erste Schritt eines ausgefeilten Planes ist, die Erde zu übernehmen. Das Alien macht sich darauf under dem Pseudonym Harold Anderson flugs ans Werk, um bald darauf feststellen zu müssen, das Eheleben und Vaterschaft doch nicht so einfach sind, wie ihm bisher alle weismachen wollten. Die Rahmenstory ist der gequirlte Blödsinn, sie dient einfach nur dazu um allerlei absurden Situationen den Weg zu bereiten.

Hmm ...

- Annäherung - Also, ich habe im Prinzip eine ziemlich seichte Klamotte erwartet und bin angenehm überrascht worden. American Pie meets Men in Black. Allerdings etwas unterdurchschnittlich für Mike Nichols, der Mann der uns so wunderbare Filme wie "Working Girl" oder "The Graduate" beschert hat. Keine Spur von billigen Witzen, dafür zündende Situationskomik die immer zur jeweiligen Situation passt wie die Faust aufs Auge. Besonders köstlich sind die Szenen, wo den Aliens der Umgang mit Frauen erklärt wird oder wenn bei besonderer Erregung Harolds bestes Stück anfägt zu brummen wie ein alter Rasierapparat.

Die Schauspieler sind durchweg passend besetzt, allen voran Ben Kingsley in einer Gastrolle als Boss der Ausserirdischen, der sich mit seinem Abgesandten in der Flugzeugtoilette trifft und sich nach Abschluss des Gesprächs die Toilette herunter spült. Newcomer und stand-up comedian Garry Shandling trägt den Film souverän, vor allem spielt er so glaubwürdig, daß man ihm das Alien wirklich abnimmt. Wenn der Typ nur über die Leinwand wandelt, kann man sich das Grinsen kaum verkeifen. Annette Bening als seine Ehefrau und John Goodman als übereifriger Polizeiinspektor komplettieren die Besetzung. Bemerkenswert ist auch die gute Kameraarbeit von Michael Ballhaus.

Zum Ende hin gibt es auch ein paar Spezialeffekte und gelegentlich blitzen sogar ernste Themen wie Selbstbestimmung und Rebellion gegen Uniformität durch. Ich weiss nicht ob das beabsichtigt war, mir ist es einfach nur aufgefallen.

Fazit: Wie gesagt, mir hat es jedenfalls gefallen. Kein Klassiker aber eine gut erzählte, durchgehende Geschichte ohne Hänger. Wenn man was für SF übrig hat und mal wieder so richtig ablachen will, ist dieser Film genau das richtige.

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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Diese Kritik ist die Meinung von Henning Schüler.

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