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Die Simpsons

Kritik von Marcel Linke vom 27.07.2007

Bevor ich etwas zu diesem Film schreibe, schreibe ich etwas zu meiner Person. Ich schaue seit meinem 4. Lebensjahr Simpsons, bin derzeit fast 21 Jahre alt und seit 2004, als die ersten Gerüchte von offizieller Seite zu dem Film gestreut wurden, verfolge ich das Thema "Die Simpsons - Der Film". Demzufolge waren auch meine Erwartungen an diesen Film sehr hoch.

Und sie wurden nicht enttäuscht. Anders als andere Filme hat der Simpsons-Film die erfolgreichste Zeichentrickserie, wenn nicht die erfolgreichste Serie, im Nacken und es ist schwer da noch einmal etwas drauf zu setzen. Genaus dies schafft der Film aber.

Zur Handlung:

Homer kauft sich ein Schwein und entsorgt den Mist von diesem Schwein im örtlichen See. Dadurch löst er eine Umweltkatastrophe aus, die die Regierung unter Präsident Schwarzenegger auf den Plan ruft. Um der Umweltkatastrophe beizukommen wird Springfield vom Rest der Welt durch eine große Käseglocke getrennt. Damit hat Homer jetzt nicht nur die gesamte Stadt gegen ihn aufgebracht, sondern auch seine eigene Familie. Kann er sein Missgeschick wieder rückgängig machen?

Der Film, den man ja praktisch nicht als Einzelwerk sehen kann (jeder Simpsonsfan weiß, was ich meine), kann an die Serie nahtlos anknüpfen, hebt sich aber auch genauso von dieser ab.

Anknüpfen kann er sich insofern, dass er gerade an die Entwicklungen in den neuen Folgen anschließt: Lisa findet immer öfter, dass ihr Vater ein Idiot ist, was im Film sehr gut rüber kommt. Bart hat in der Serie immer öfter die Schnauze von Homer voll, was im Film dadurch rüber gebracht wurde, dass er sich dem Flanders-Clan anschließt und Marge trennt sich auch immer öfter von Homer. Nur Maggie bleibt seit Anfang der Serie immer wieder voller Überraschungen. Halt die unbekannte Variable X.

Jetzt aber zu den Sachen, weswegen sich der Film abhebt. Erst einmal ist die Handlung so verrückt, dass man sie nie in einer 25 Minuten langen Folge unterbringen kann. 85 Minuten lang reihen sich Gags an Gags. Dabei kam wirklich niemand ungeschoren davon. Es gibt selbst Anspielungen auf einzelne Folgen der Serie. Selbst Green Day, Tom Hanks und Arnold Schwarzenegger, die Gastrollen haben, müssen sich einiges gefallen lassen.

Weiterhin hebt sich der Film natürlich auch durch diverse andere Kleinigkeiten von der Serie ab. Beispielsweise ist der Zeichenstil Kinofilm-angepasst. Es wird, was ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge gesehen habe, leider nicht so dreckig gezeichnet, wie in der Serie. Schattierungen und gerade Details waren sauberer gezeichnet, zumal auf Schattierungen in der Serie eigentlich nicht einmal so viel Wert gelegt wird. Auch die Hintergründe sind computeranimiert, welche in Serie noch komplett handanimiert sind, wobei gerade diese Computeranimation in einigen Szenen auch noch einmal für versteckte Lacher sorgt.

Auch die Tonuntermalung wurde an das Kinoformat angepasst. Den Soundtrack hat ja auch niemand anderes, als Hans Zimmer geschrieben.

Wer jetzt weiterhin Bedenken hat, weil Anke Engelke letztes Jahr die Synchronstimme für Marge übernommen hat, der kann aufatmen. Ich hatte auch die gesamte Staffel lang Probleme mit der neuen Synchronstimme klar zu kommen. Dennoch hat man sich durch die Folgen und ihre Wiederholungen mittlerweile so daran gewöhnt, dass es im Film kein Problem macht. Noch dazu macht aber auch Anke Engelke ihren Job als neue Synchronsprecherin sehr gut. Zu den bisherigen Synchronsprechern, die auch den Film sprechen, werde ich nichts sagen, da diese zur genüge aus der Serie bekannt sind.

Zwei kleine Mankos hat der Film:

  1. Leute, die zuvor noch nie einen intensiven Kontakt mit der Serie hatten, müssen sich erstmal an die Charaktere gewöhnen. Eine richtige Charaktereinführung bleibt fast völlig aus. Hier also auch nochmal für die die kurze Einführung.

    • Homer Simpson - Familienoberhaupt und absoluter Tollpatsch. Auf diversen Röntgenaufnahmen sieht man, dass sein Gehirn so groß wie das eines Spatzes ist. Beruf: Sicherheitsinspektor im Atomkraftwerk.

    • Marge Simpson - Homer Simpsons Frau und sein geistiger Seelenbeistand. Ihres Zeichens Hausfrau.

    • Bart Simpson - Draufgänger.

    • Lisa Simpson - Die hochintelligente Person in der Familie. Hat ein Faible für Jazz und für den Umweltschutz.

    • Maggie Simpson - Baby, hat ein Faible für Schnuller und somit immer welche mit dabei. Ist immer wieder für Überraschungen gut.

  2. Manko: Leider kamen Einsätze der Nebencharaktere in den Simpsons (Moe, Apu, Skinner,...) viel zu kurz. Der Hauptfokus lag wirklich auf der Familie. Außerdem fehlten Nebenschauplätze, wie das Atomkraftwerk und die Grundschule völlig im Film.

    Dies ist zwar nach dem Film etwas störend, stört aber noch nicht wirklich im Film.

Auf alle Fälle geht an jeden Fan der Serie und an jeden, der die Serie in irgendeiner Weise gut findet, die Empfehlung raus sich diesen noch im Kino anzusehen. Auch die Nichtfans und Leute, die zuvor noch nie Simpsons gesehen haben, sollten dies tun. Vielleicht kann der Film sie bekehren.

Marcel Linke

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