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Kino - dafür werden Filme gemacht

Resident Evil 2: Apocalypse

Kritik von Björn Jahn

Resident Evil 2, das war was. Gefreut habe ich mich auf diesen Film, wie ein Kind. Grund dafür war das mir Teil 1 recht gut gefallen hatte, trotz all der Gegenmeinungen meiner Bekannten. Aber ich gebs zu, ich bin ein Zombiefilm-Fan! Von Dawn of the Dead über 28 Days Later bis zu Tanz der Teufel, ich liebe dieses Filmgenre. Darum gefiel mir Resident Evil trotz seiner vorhandenen Schwächen recht gut. Aber kommen wir zu Teil 2. Schon als ich die ersten Trailer sah kamen bei mir die ersten Zweifel auf.

Ein Actionfilm sollte es also nun werden, ahja. Milla Jovovich als genmutiertes Supergirl das eine Hauswand runterrennt, hmhm. Naja, meine Hoffnungen auf einen richtig schönen Horrorfilm wurden jedenfalls zerschlagen, doch vielleicht, ja vielleicht war es ja ein guter Actionfilm, hoffte ich. Also ließ ich mich nicht von meinem Glauben abbringen und ging ins Kino. Und um das Fazit mal vornewegzunehmen, ich war enttäuscht. Fassen wir alo mal den Filma aus meiner Sicht zusammen : Der Film hat Zombies ... hm ja, also Statisten die mit etwas Ketchup eingeschmiert wurden, nun gut, die Zombies treten beim neuen Teil ja sowieso in den Hintergrund. Denn jetzt gibts was viel tolleres! Supermilla und Nemesis! Nemesis, das ist eine schlecht modellierte Puppe mit Schuhen ... meine Herren, mit dem möcht ich nicht Fußball spielen.

Naja, jedenfalls läuft diese Puppe mit recht akkurater Geschwindigkeit da umher, wird von irgendwelchen Leuten gesteuert und zum töten angetrieben, was es auch sehr gut macht. Kommen wir nun also zu den Actionsequenzen, die sozusagen meine letzte Hoffnung waren nachdem klar wurde das das kein Horrorfilm würde. Und leider muss ich sagen, bähhhh! Also gut, schlecht sind die Actionsequenzen nicht, teilweise sogar recht gut (Bullet-Verfolgung etc.), aber richtige Euphorie kam da bei mir nie auf, noch nicht einmal als Frau Jovovich das Haus senkrecht hinunterläuft.

Und wenn man die Kampfszenen mal mit denen aus Matrix vergleicht, so merkt man doch was ein wenig Nahkampfübung bewirken kann. Das die Charaktere nicht wirklich gut geübt im Kämpfen sind, wird mit dem für solche Filme typischen Jeder-Schlag-bekommt-eine-eigene-Kameraperspektive Speedcut ausgemerzt. Und das geht so : Können deine Hauptcharaktere nicht wirklich kämpfen, schneide die Sequenzen wo sie dies tun so schnell das man nichts mehr sieht, das sieht dann wenigstens ein wenig so aus als hätten sie etwas geübt. Sieht aber trotzdem schlecht aus, ich sags euch.

Also, Zombies schlecht, Nemesis schlecht, Actionsequenzen so lala (1-2 gute, sonst nur Einheitsschmarn), was bleibt ... ? Achso ja ... die Story! Die Story ? Hmmm... also ich frage mich ganz ehrlich, welcher Dummdödel auf die Idee kam, der Suche nach einem kleinen Mädchen einen Zombiefilm zu widmen ? Abgesehen das die Story, ab dem Zeitpunkt als sie den Hive öffnen, sich keinen Meter Waldweg weiterentwickelt, ist die Geschichte um die Hauptcharakter so ... naja sagen wir es kurz, es gibt keine wirkliche Story. Ein bisschen hier rumlaufen, ein wenig da rumlaufen, ein wenig Bösewicht, ein wenig besorgter Vater, etc.

Der sogenannte Showdown dann, der Kampf zwischen der Nemesispuppe (Mensch selbst Yoda von 1977 sieht besser aus!) und Superfrau Milla, wird genauso von Kameracuts zerschnetzelt, und ist nicht wirklich atemberaubend. Wo wir gerade auf Milla kommen, ich fand ja, im ersten Teil wurde ihr sogar ein recht annehmlicher Charakter zugeteilt. Die Agentin, die unter Gedächtnisverlust leidet, und sachen drauf hat von denen sie leider nicht weiß woher sie kommen, ein putziges Fräuleinchen das ordentlich was drauf hat. Das gefiel mir.

Aber in Teil 2 ? Was ist aus dieser Frau geworden ? Ein ... nichts! Sie haben den Charakter aus dem ersten Teil total zerstört und herausgekommen ist jemand ohne Seele, ohne Emotionen, ohne Leben! Peinlich unpassend fand ich dann die Szenen in der Milla lacht! Ja einmal lacht sie im Film, aber nicht so ein schönes grinsen oder so, nein, ein Ich-reiß-mein-Oberlippe-so-weit-hoch-wie-es-geht-denn-im-script-steht-ich-soll-grinsen!

Also Milla haben sie total versaut, sie ist zu keinem Zeitpunkt des Films wiederzuerkennen, und man mag sie eigentlich nicht mal sehr währenddessen. Genauso unpassend ist die bescheurt aussehende "Elite-Polizistin" und der Quotenschwarze, die in diesen Film genauso reinpassen wie eine Perücke in die Suppe!

Mhm ja was bleibt noch zu sagen ? Ahja, das Ende, natürlich ein Offenes (Bitte kein dritter Teil!!), ist auch nicht wirklich toll. Ich wage es kaum zu sagen, doch das Highlight dieses Films ist wirklich Milla Jovovichs Freizuügigkeit gegen Ende, der Rest des Films ist meiner Meinung nach Schund. Der taugt nicht als Horrorfilm, der taugt nicht als Actionfilm, der taugt einfach nicht! Schade, ich hatte mich so gefreut!

Diese Kritik ist die Meinung von Björn Jahn.

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