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Kino - dafür werden Filme gemacht

Roter Drache

Kritik von Pitt Max

Wenn es in Hollywood gar nicht mehr läuft, und den Drehbuchautoren keine neuen, einfallsreichen und spannende Geschichten mehtr einfallen, dann wird halt ein Remake produziert, bei dem fast nichts schief laufen kann. Im Falle von "Roter Drache" begeben sich die Produzenten auf gewohntes und bewährtes Terrain, das den Erfolg schon vorprogrammiert, denn Lecter sells! Kein anderere Serienkiller ist so beliebt, wie der von Anthony Hopkins dargestellte Sympahtieträger, dem es gelingt das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Lecter zeigt uns unsere tiefsten Ängste, die Furcht vor dem Kranken und Bösen in uns drin, und weil der Mensch ein Faible für seine eigne dunkle Seite hat, verfällt es schnell dem Spiel Hopkins'.

Dies macht auch die Stärke des Films aus, der keine neue Geschicht erzählt, sondern nur dem bereits 1986 erschienen Film "Manhunter" einen nmoderneren Look verschafft, obwohl er versucht sich in die 80er zu versetzen und zu zeigen, dass sich die Geschichte vor "Das Schweigen der Lämmer" abspielt. Dem Film, vor allem den Darstellern, gelingt es seine Charaktäre zu formen und ihnen Leben einzuhauchen. Allen voran Ralph Fiennes, der den Mörder darstellt, vollbringt es, seiner Figur Menschlichkeit einzuhauchen und somit schafft er keinen eiskalten, skrupellosen Massenmörder, sondern einen Menschen, den das Leben missbraucht hat und dadurch zur Bestie wird, ohne allerdings jedliches Gefühl von Nächstenliebe zu verlieren. Fiennes spielt mehr als einen einfachen, eindimensionalen Killer, er spielt einen kranken Menschen, dem es an Zuneigung fehlt.

Edward Norton, hat genauso wie Julianne Moore 2000, das Problem in die Fussstapfen von Jodie Foster zu treten, enttäuscht jedoch keines Falls im Film. Es hätte ihm allerdings gut getan, wenn sein Charakter etwas zerbrochener und abgründiger gewesen wäre. Irgendwie wirkt er zu unschuldig und sauber, in einem Film der nur so von Ekel, Schmutz und menschlichen Abgründen lebt. Er spielt den Ex-FBI Profiler und schützenden Familienvater problemlos und solide, allerdings lässt ihm die Story auch nicht viel Platz seinen Charakter noch weiter auszubauen. Er ist jedoch ein würdiger Gegner für Hopkins und steht ihm in nichts nach.

Aber die meiste Beachtung verdient Anthony Hopkins, der aus einem serienkiller einen erfolgreichen Werbeartikel geschaffen hat, der im Augenblick richtig boomt. Obwohl Lecter in diesem Film nur eine Nebenrolle spielt und auch seine Gespräche mit Norton nicht die selbe Intensität und Unheimlichkeit haben, wie die mit Jodie Foster, so ist er jedoch ohne Zweilfel der Hauptfaktor des Films, da der Zuschauer immer nur auf seine Auftritte wartet und sich fragt was er als nächstes tut, auch wenn er nur in einer kleinen Zelle hockt.

Ist "Roter Drache" denn nun ein guter Film oder ist er nur ein gewöhnlicher Psychothriller, der mit Schockeffekten versucht seine Zuschauer bei der Stange zuhalten?...Nun, der Fil ist nicht besonders spannend, was mich persönlich enttaüscht hat, da ich mir erwartet hatte, er würde mehr auf Spannung bauen als auf die sehr genaue Charkterdarstellung des roten Drachen Fiennes. Allerdings ist dies auch wiederum etwas Neues, da der Serienmorder einmal persönlicher und eingänglicher beschrieben wird, als in all den anderen Horrorfilmen und somi eine intime Verbindung zwischen dem Zuschauer und dem Mörder geschaffen wird.

Der Film lebt von seinen hervorragenden Darstellern, die die vorhersehbare Geschichte aus dem Thrillergewöhnlichen hervorhebt, auch wenn der Nervenkitzel dabei auf der Strecke bleibt. Diesen versucht der Film allerdings durch einige blutigen und kranken Schockeffekte zu kompensieren, bei denen sich manchem Zuschauer der Magen auf den Kopf drehen wird und sich die Frage aufdrängt muss das sein....ich finde ja, wieso nicht, denn dies veranschulicht dem Zuschauer das Bild absoluten Horrors in seiner ekeligsten und bösesten Form, vor der man nur die Augen schliessen kann.

Alles in allem ist "Roter Drach" ein überdurchschnittlicher Horrorstreifen, der versucht sich anders zu präsentieren, als sein Original von 1986, und damit kann er der Geschicht einige neue Elemente beifügen. Überraschen tut er trotzdem nicht und der gewohnte Kinogänger hat den Braten nach dem ersten Drittel gerochen. Man sollte ihn sich allerdings anschauen, da die schauspielerischen Leistungen wirklich hervorzuheben sind und man der ganzen Geschichte mit grossen Augen folgen kann und manchmal auch erschreckt, oder sich erschreckt die Augen zu halten muss, denn der Film ist nichts für schwache Nerven. Mit Vorsicht zu geniessen.


Diese Kritik ist die Meinung von Pitt Max.

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