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Kino - dafür werden Filme gemacht

Mädchen Mädchen 2 - Loft oder Liebe

Gesehen am 16.06.2004 im Residenz Kinocenter Bückeburg (Sneak Preview)
Kinostart 24.06.2004

Kritik von Johannes Pietsch

Nach dem Erfolg von "Mädchen Mädchen", der vor drei Jahren rund 1,8 Millionen Deutsche in die Kinos lockte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis der spätpubertäre Girlie-Komödienstadl den Gesetzen der Branche folgen und in eine zweite Runde gehen würde. TV-Regisseur Peter Gersina ist dabei mit "Mädchen Mädchen 2" eine erfreulich warmherzige und charmante Fortsetzung gelungen, die zwar auch so manche Kalauergurke durchs Dorf rollt, insgesamt aber den zotigen Humor des ersten Teils vermeidet und auch nicht vollends an den Klischee-Klippen teutonischen TV-Niveaus strandet.

Diana Amft und Karoline Herfurth sind als göttlich grimassierende Inken und als niedliches Sommersprossen-Nesthäkchen Lena wieder mit im Dreimädel-Boot, an die Stelle von Felicitas Woll als Lucy trat Jasmin Gerat. Der sympathische Sebastian Ströbel darf in der Rolle des lausbübischen Schickeria-Filius im Prinzip seinen Part als Rennfahrer Cosmo aus "Abgefahren" wiederholen, als weitere Mannsbilder rücken Florian David Fitz als Musiker, Max Riemelt als herzensguter, rehstreichelnder Frauenversteher und Max von Thun als depperter Yuppie-Student ins Zentrum des vergnüglichen Geschehens. Den komischsten Gastauftritt liefert mit Abstand Simon Verhoeven, Sohn von Senta Berger und Regie-Ikone Michael Verhoeven, als Sexy-Nachbar mit Nobel-Loft, BDSM-Gelüsten und Tom-Cruise-Grinse.

Existenzielle Fragen wie "Wie bekomme ich einen Orgasmus auf dem Velo-Sattel" sind drei Jahre nach dem ersten Teil verjährt, Lucy, Lena und Inken stehen inzwischen am Ende der Teenagerzeit und haben sich mit Problemen wie der Suche nach einer preiswerten Wohnung in München oder der Schludrigkeit des langjährigen Musikerfreundes herumzuplagen. In der postpubertären Phase geht es nicht um "Sex and the city", sondern um gutbürgerliche Schöner-Wohnen- und Ehe-Träume sowie die kleinen Sorgen, die frau für die ganz großen hält.

Alle drei Mädels geraten dabei mehrmals an den Falschen: Lena an das hochstaplerische Muttersöhnchen aus dem Arzt-Praktikum, Inken an die vermeintlich gute Partie in der luxuriösen Nachbarwohnung und die strebsame Lucy an den romantischen Unbekannten, der sich (natürlich!) im Happy End als sein eigener großer Freund Harvey entpuppt. Es ist vor allem der witzigen Dialogregie und den quirrligen Darstellern zu verdanken, dass ausgerechnet diese inhaltlich wohl dämlichste Teilstory von "Mädchen Mädchen 2" den meisten Spaß bereitet.

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Diese Kritik ist die Meinung von Johannes Pietsch.

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