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Kino - dafür werden Filme gemacht

Rasputin the mad Monk (1966)

Kritik von Matthias Wächter

Um gleich eines klar zu stellen:selbstverständlich kann diese Hammer-Produktion nicht als Verfilmung der historischen Ereignisse um Rasputin und die letzten Romanows gesehen werden! Aber diesen Film wegen dieses Makels zu kritisieren und ihn nach solchen Kriterien zu beurteilen wäre unfair, da Hammers Breitwandpektakel niemals vorgibt etwas anderes zu sein, als es ist:lediglich ein reiner Unterhaltungsfilm mit der legendären Figur Rasputin und ein paar authentischen Handlungen und Vorfällen aus dem Leben des "heiligen Dämons" und Renegaten-Mönchs. Christopher Lee und Regisseur Don Sharp haben jedoch aus den ihnen auferlegten Beschränkungen soviel gemacht, dass dieser Film zu den absoluten Glanzstücken Hammers gezählt werden muß!

Jeder, der sich ein wenig tiefer mit Rasputin beschäftigt hat (wie ich mit meheren Büchern), kann nur überwältigt sein mit was für authentischen Details Christopher Lee seine Darstellung dieses widersprüchlichen Mannes angefüllt hat. Natürlich hat Hammer wegen Spekulation auf die Puplikumswirksamkeit der dämonischen Seite Rasputins einige frei erfundene Horror entsprechende Zusätze hereingebracht, so zb. die Entstellung von Rasputins Gegner Peter. Aber was Christopher Lees Darstellung allein betrifft, könnte Hammers Film nicht authentischer sein! Selbst Lees Kleidung entspricht exakt den authentischen Beschreibungen: im Kloster ein Wüstling in Mönchskutte, angekommen in St. Petersburg noch gekleidet mit einem einfachen Bauernhemd (Rasputin war ja sein Leben lang genauso ein einfacher Bauer, wie ein Wanderprediger-Starez), um sich in späteren Jahren, als zur Macht gekommen, teuer und vornehm zu zeigen mit hellen Seidenhemden, schwarzen Samthosen und statt der abgetragenen Bauernstiefel, jetzt elegante Lackstiefel.

Außerdem darf man nicht vergessen, Don Sharps Film visuelle und Regiequalitäten berechtigt hoch zu halten. Wenn man bedenkt, daß die Doppelproduktion "Dracula - Prince of Darkness" und "Rasputin the mad Monk" tatsächlich eine der größten Sparproduktionen der gesamten 60er Jahre war und Don Sharp auch noch zusätzliche Sparmaßnahmen während der Dreharbeiten seines Rasputin-Filmes auferlegt wurden, kann man nicht anders, als verblüfft sein, was Sharp aus den verbliebenen Möglichkeiten gemacht hat.

Bernard Robinson hat die wenigen kleinen Plätze von St. Petersburg mit seiner Liebe zum Detail so errichten lassen, dass man nur bezaubert sein kann! Dass überhaupt die Ausstattung und die herrlichen Kostüme, sowie die superbe Kammeraarbeit Hammers einzigartigem Standard entsprechen, kann nur leugnen, wer den Film nicht gesehen hat! Aber natürlich bleibt die Hauptattraktion die wirklich unglaublich schauspielersiche Leistung des Rasputindarstellers!! Ich sage es wie man es am treffendsten sagt: Christopher Lee spielt hier so genial, dass man mit Worten seiner Leistung nicht gerecht wird. Nur das trifft es wohl ein wenig: hätte Christopher Lee 1965 nicht in erster Linie das Image eine Horrorfilmstars gehabt (noch mehr als heute), er hätte für Rasputin 100% einen Oskar bekommen. Abschliesend also,wenn auch keine Verfilmung der echten Schicksalsverbindung Rasputins und der letzten Romanows, so ist Hammers "Rasputin the mad Monk" dennoch ein echter Klassiker aus diesem legänderen Studio und ein definitiver Beweis (einer von vielen) für Christopher Lees schauspielerisches Genie!!!


Diese Kritik ist die Meinung von Matthias Wächter.

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