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La vie en rose

Kritik von Jürgen Dick

Ein biographischer Film über das Leben der französischen Chanson-Legende Edith Piaf. Der Blick des Films auf die Person der großen Piaf ist so unverstellt und direkt, dass die Intensität den Film zu einem Kinoerlebnis von besonderer Klasse werden lässt.

Edith Piaf wird von der Schauspielerin Marion Cotillard interpretiert, deren Interpretation der Piaf'schen Mimik, Haltung und Gestik ein stimmiges Bild vom Wesen der Piaf vermitteln. Details, kurze Blicke, Bewegungsmuster, all dies wird in beeindruckender Stringenz übermittelt. Wer die Cotillard beispielsweise im jüngst zu sehenden "Ein gutes Jahr" (mit Russell Crowe) erlebt hat, einem eher leicht gestrickten Unterhaltungsfilm, wird nicht umhin können, der Schauspielkunst der Actrice in "La vie en rose" eine Meisterleistung zu bescheinigen. Und das gilt in gleicher Weise für die Maskenarbeit.

Die Geschichte der Piaf, die es vom singenden, verarmten Straßenkind zum weltweit verehrten Chanson-Star geschafft hat, wird in "La vie en rose" nicht etwa linear-chronologisch erzählt, sondern in einer Sequenzen-Abfolge mit vielen zeitlichen Rückblendungen. Auf diese Weise verschachtelt und verknüpft die wahrscheinlich sehr aufwendige Schneidearbeit die Ereignisse der verschiedenen Piaf'schen Lebensphasen auf eine Weise ineinander, dass der Zuschauer das Leben der Sängerin buchstäblich sinnlich und seelisch miterleben muss – jedenfalls, sofern er bereit ist, sich auf diesen intensiven Film einzulassen. Im Zentrum steht immer die Person der Edith Piaf selbst, der ganze Film konzentriert alles auf die Energie dieser kleinen, vom Leben gezeichneten, ausdrucksstarken Person.

Für deutsche Zuschauer wäre es schön gewesen, die Texte der im Film vorgetragenen Chansons als Untertitel vor Augen zu bekommen. Die gewählten Titel passen nämlich in die jeweilige Situation und den Handlungsfortschritt - schade für den, der des Französischen nicht kundig ist. Wenn am Ende das hymnische, so bedingungslos und froh dem Leben zugewandte "Je ne regrette rien" ("Ich bedauere nichts") der Edith Piaf anhebt, dann gewinnt man den Eindruck, als sei es von Anfang an dieser erhabene Moment gewesen, auf den der Film habe zulaufen sollen, für den der Film im Grunde gedreht worden ist.

Ein wunderbarer Film. Der Schreiber dieser Zeilen hat ihn in einem kleinen Kino erlebt, in dem die Zuschauer noch Minuten nach dem Film ergriffen auf den Sesseln sitzen geblieben sind. Um die Klasse eines Films zu verdeutlichen, braucht es nicht immer einen Kritiker.

Diese Kritik ist die Meinung von Jürgen Dick.
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