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Kino - dafür werden Filme gemacht

"Iris"

Kritik von Milena Kannen

Hmmm... die Kate Winslet mag ich ja. Ich mag auch die meisten ihrer Filme. Dann kann ja "Iris" nicht ganz schlecht sein. Dachte ich und kaufte mir eine Kinokarte für die 17:45h- Vorstellung im Münsteraner Schlosstheater. Dass der Kino"saal" nicht allzu voll sein würde hatte ich schon erwartet. Das muss ja nichts mit dem Film zu tun haben. Die maisten schauen halt lieber Star Wars. Wer wil's ihnen verübeln?

"Iris" jedenfalls erzählt die Lebens- und Liebesgeschichte der britischen Philosophin und Romanautorin Dame Iris Murdoch. Auf einer Party bei Freunden lernt die junge, hoffnungsvolle und lebendige Oxforder Philosophiestudentin Iris (Kate Winslet) den schüchternen Stotterer John Bailey (Hugh Bonneville) kennen. Trotz massiver Gegensätze sind die beiden bald ein unzertrennliches Paar und heiraten sogar. Trotzdem hört Iris auch nach ihrer Hochzeit nicht auf, mit anderen Männern (und auch Frauen) ins Bett zu gehen, was den Film-John sehr verletzt. In dem von Real-John verfassten Buch "Iris" , auf dem der Film teilweise basiert, wird das eigentlich nicht deutlich. Das besagt lediglich, dass John sich damit abgefunden zu haben schien, Iris nicht für sich allein haben zu können.

Mit fortschreitendem Alter wird Iris (Judi Dench) zunehmend verwirrter. Sie bemerkt es selbst und klagt, dass sie mit ihrem aktuellen Roman "Jacksons Dilemma" Schwierigkeiten hat, die einer Schreibblockade ähneln. Ein Psychologe diagnostiziert schnell foranschreitende Alzheimersche Krankheit, für eine Inteletuelle wie Iris gleich einem Todesurteil. Trotz widrigster Umstände behält ihr Mann sie zu Hause und sorgt ohne Hilfe von außen für sie. Zusehen zu müssen, wie alle ihre Freunde bis auf wenige sich nach und nach von ihr abwenden und sie langsam verfällt, tut ihm unsäglich weh. Doch mit der voranschreitenden Krankheit wird Iris zusehends unleidlicher und unausstehlicher, und John hat seine liebe Not mit ihr. War es das wert? fragt er sich immer öfter.

Der Film endet mit Iris' Tod, nachdem er sich schließlich doch entschieden hat, seine Frau in ein Heim zu geben.

Fazit: Kate Winslet ist ein echter Hingucker. Es stellt sich allerdings die Frage, warum sie für die gut 25 Minuten, die sie auf der Leinwand zu sehen war, eine Oskarnominierung bekommen hat. Für nackte Haut? Wobei man sich vielleicht nicht unbedingt verkneifen kann zu denken: Hui, hat die zugelegt seit dem denkwürdigen Portrait von... naja, das kennen wir ja alle.

Allerdings stellt der Film unter anderem vor allem eins heraus: Iris war ein regelrechtes Flittchen. Und das war sie nicht. In dieser Hinsicht tut Richard Eyre einer der großartigsten Frauen des 20. Jahrhunderts bitteres Unrecht. Es mag sein, dass sie Sex und Liebe sehr gut zu trennen vermochte, und das andere Männer und Frauen ihr Dinge geben konnten, von denen Schüchti John keine Ahnung hatte.

Aber aus dem Stoff hätte man mehr machen können. Jim Broadbent hat seine Oskar jedenfalls verdient, und der Arbeitstitel "Leben war ihre größte Begabung" dem Fim unter den Gesichtspunkten wie diesen durchaus zutreffend.


Diese Kritik ist die Meinung von Milena Kannen.

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