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Kino - dafür werden Filme gemacht
Brief an die Flebbe-Gruppe

Es sei vorab erwähnt, daß ich eine schriftliche Entschuldigung der Flebbe Grupe und "ein paar" ;-) Freikarten für das Bielefelder CinemaXX erhielt. Alles Dinge, mit denen ich nicht wirklich gerechnet habe und die mich tatsächlich ein bißchen versöhnt haben. Danke!

H.-J. Flebbe Filmtheater GmbH & Co.
- Geschäftsleitung -
Mittelweg 176

20146 Hamburg

5. April 1999

Kinobesuch in Ihrem Kino "Capitol / Bielefeld"

Sehr geehrte Damen und Herren,

da wollte ich mir heute endlich "Shakespeare in love" zu Gemüte führen und habe mir dafür auch ein passendes Kino ausgesucht. Das Capitol in Bielefeld schien mir der richtige Rahmen für den oscargekrönten Streifen.

Im Capitol mußte ich erstmal ob der DM 12,-- Eintritt schlucken - fast Multiplex Niveau. Dann haben mich mal wieder die Kassierer genervt: Filmbeginn 20.15 Uhr, ich war um 19.40 Uhr an der Kasse, die letzten Gäste verließen gerade den Saal. Die beiden jungen Bediensteten saßen gemütlich bei einem Spielchen Backgammon und konnten es gerade noch einrichten, "Einlaß ist in 'ner Viertelstunde ..." in Richtung Warteschlange zu grummeln.

Wenn der Einlaß sich so verzögert hätte, weil der Saal aufgeräumt wird ... war aber nicht so. Als endlich Einlaß war, konnte man halbvolle Popcorntüten, gesammeltes Altglas und zurückgebliebene Smarties in der Bestuhlung bewundern. Kein schönes Zeugnis für die vorherigen Besucher, aber auch nicht für das Personal. Vor allen Dingen nicht, wenn die Alternative ein öffentliches Backgammonspiel ist.

Als ich dann Richtung Leinwand sah, verwunderte ich mich ein wenig über den merkwürdig hängenden Vorhang. Er war auf der rechten Seite ungefähr 1,5m nicht eingezogen. D.h. die Leinwand war komplett frei, bis auf diese ca. anderthalb Meter auf der rechten Seite.

Böses ahnend begab ich mich wieder zur Kasse und fragte nach, ob es mit dem Vorhang Probleme gäbe. Nicht nur die Leute in der Schlange an der Kasse waren etwas verwundert. Der Kassierer erklärte mir, daß der Vorhang nicht ganz aufzuziehen sei und über die Feiertage kein Techniker zu bekommen war. Über die Feiertage? Also seit spätestens Samstagabend, na Klasse. Angeblich war ich der erste, der nachgefragt hat. Und natürlich würde auch ein Teil des Films auf dem Vorhang laufen. Aber ich könnte ja mein Geld zurückbekommen und gehen. Ich nahm dieses Angebot selbstverständlich an.

Ich finde soetwas unmöglich. In der teuersten Vorstellung eines Kinos verwunderte Blicke zu ernten, wenn man nach einem Vorhang vor der Leinwand fragt. Sich in einen Müllhaufen zu setzen und vorher dem Personal beim Zeit vertreiben zugucken darf, während man sich die Beine in den Bauch steht. Bei so einem Service sollte es schwerfallen, Leute, die wie ich im Jahr ca. 50 mal ins Kino gehen, zu einem Besuch eines Ihrer Kinos zu begeistern.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Edler

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